Seit 1999 ist die Schweizer Armee an der internationalen friedensfördernden Mission im Kosovo beteiligt. Im Moment ist die Situation zwar stabil, aber es braucht nur wenig, dass der Konflikt wieder eskaliert, wie uns verschiedene Vorfälle und Blockaden an der kosovarisch-serbischen Grenze erst kürzlich wieder vor Augen führten. In der Frühlingssession hat der Ständerat die Verlängerung des Armeeeinsatzes im Kosovo (Swisscoy) bis 2026 bewilligt, bloss Vertreter der SVP stellten sich dagegen. Gleichzeitig ermächtigte er den Bundesrat, den Kontingentsbestand während der Laufzeit des Mandats um 30 Soldaten zu erhöhen, damit auf allfällige zusätzliche Bedürfnisse der KFOR reagiert werden kann.

Ich befürworte das Engagement unseres Landes, nicht bloss weil unser Kanton seit vielen Jahren Ausbildungsort für die Swisscoy-Soldaten ist. Denn es liegt in unserem ureigenen Interesse, im Kosovo einen neuen Konflikt zu verhindern, der vor allem die Zivilbevölkerung treffen würde. Jede Eskalation würde wieder zu immensen Flüchtlingsströmen führen, wovon die Schweiz mit ihrer grossen kosovarischen Diaspora besonders betroffen wäre – unter Berücksichtigung erfolgter Einbürgerungen dürften heute über 160’000 Menschen mit Wurzeln im Kosovo in unserem Land leben. Im Fall eines offenen Konflikts wäre unser jetzt schon überlastetes Asylwesen der Herausforderung vermutlich kaum gewachsen. Das Swisscoy-Engagement trägt somit auch dazu bei, dass es gar nicht erst soweit kommt! Das Geschäft geht nun weiter an den Nationalrat.

Bauernblatt Obwalden, Nidwalden, Uri