AGGLOMERATIONSPROGRAMM (Stand Sommer 2015)

Das im Sommer 2011 präsentierte Agglomerationsprogramm Nidwalden ist ein umfassendes Planungsinstrument für den ganzen Kanton und zeigt auf, wie sich die Siedlungs- und Landschaftsstrukturen sowie die wesentlichen Verkehrsinfrastrukturen in den nächsten 20 Jahren entwickeln werden. Die daraus abgeleiteten Massnahmen sollen helfen, dass Nidwalden als Wohn- und Arbeitsort attraktiv bleibt und die Lebensqualität für die heutigen und künftigen Generationen erhöht werden kann. Die Bevölkerung wurde mittels eines Informationsflyers, der in alle Haushalte des Kantons gestreut wurde, sowie Orientierungsversammlungen informiert und konnte sich im Rahmen der öffentlichen Mitwirkung einbringen.

Bereits im Jahre 2011 haben wir uns für ein reduziertes Wachstum engagiert. Wir konnten mit den Gemeinden als Planungsziel ein Bevölkerungswachstum von 12% vereinbaren, das gegenüber den letzten 20 Jahren einem nur noch halb so starken Wachstum entspricht.

Das Agglomerationsprogramm soll im Bereich Siedlung und Landschaft eine Trendwende einläuten und eine haushälterische Bodennutzung fördern. Dies soll unter anderem mit Siedlungsverdichtungen und Entwicklungsschwerpunkten erreicht werden. Zudem soll die künftige Siedlungsentwicklung primär auf die bestehende Verkehrsinfrastruktur ausgerichtet sein und über eine gute ÖV-Anbindung verfügen. Auch dies sind Aussagen, die wir mit den Gemeinden vereinbaren konnten, lange bevor die Bevölkerung „JA“ zum revidierten Raumplanungsgesetz gesagt hat.

Im Zuge der Erarbeitung des Agglomerationsprogramms wurden wichtige – und bisher auch fehlende – Konzepte erarbeitet. Dazu gehören

  • ein Verkehrskonzept, mit dem nun auf dem ganzen Kantonsnetz die aktuelle Verkehrssituation aber auch die prognostizierte Situation im Jahre 2030 dargestellt werden kann.
  • eine ÖV-Strategie mit der ein bezahlbares, optimiertes und nachfrageorientiertes ÖV-Netz geplant werden kann.

Einen Schlüsselbereich des Agglomerationsprogramms bildete Stans West, wo ein attraktiver Entwicklungsschwerpunkt sowie die Infrastrukturprojekte Netzergänzung Stans West (Strasse) und die neue S-Bahnhaltestelle Bitzi (Bahn) geplant waren. Dieser Schlüsselbereich des Agglomerationsprogramms wurde von einer Gruppe von Landbesitzern und anderen Gegnern, die sich in einer IG Stans West zusammengetan haben, bekämpft und im Juni 2014 vom Landrat aus dem Richtplan gestrichen. Im Gegenzug wurde die Entlastungsstrasse Stans West darin aufgenommen.

Unter der Prämisse „Verkehr vermeiden, verlagern und verträglich gestalten“ wurden im Agglomerationsprogramm verschiedene Massnahmen geplant, die das Ziel haben, den Durchgangsverkehr konsequent von den Zentren fernzuhalten, dem strassengebundenen öffentliche Verkehr aber auch dem Langsamverkehr den nötigen Freiraum gibt.

Im Sommer 2013 hat der Bund das Agglomerationsprogramm Nidwalden geprüft und für gut befunden – ein schöner Erfolg für unseren Kanton! Er wird diverse Infrastrukturprojekte mit einem Beitragssatz von 40 Prozent unterstützen, die ab 2015 in Etappen umgesetzt werden.

Agglomerationsprogramm Nidwalden

Reginaljournal Zerntralschweiz:
Nidwaldner Landrat streicht «Stans West» aus dem Richtplan