2018 wird die Schweizer Landwirtschaft insgesamt 87 Millionen mehr erhalten, als der Bundesrat budgetiert hatte. Umstritten war zum Schluss einzig die „Qualitätssicherung Milch“ in der Höhe von 3,045 Mio. Fr., die der Bundesrat streichen wollte. Auch eine Mehrheit der Ständeräte fragte sich, warum sich der Bund an etwas beteiligen soll, das im Prinzip Aufgabe der Branche und jedes einzelnen Produzenten ist. Qualität hat halt auch in der Landwirtschaft ihren Preis – 145 Fr. pro Milchproduzenten. Wer diese Qualitätskosten zu berappen hat, darüber wurde im Parlament gestritten. Nun, es ist noch einmal gut gegangen für die Landwirte. Das Parlament hat der Unterstützung zugestimmt. Ich frage mich aber, ob hier – bei diesem vergleichsweise kleinen Betrag – der Bauernverband mit einem Verzicht nicht besser gefahren wäre und ein positives Zeichen aussenden würde. Selbst Ueli Maurer als ehemaliger Geschäftsführer des Zürcher Bauernverbandes bemerkte, „dass die Landwirtschaft an Glaubwürdigkeit gewinnen würde, wenn sie bereit wäre, auf solche Bagatellsubventionen zu verzichten und sich auf diejenigen Beiträge konzentrieren würde, die für die Landwirtschaft tatsächlich existenziell sind.“ Ich bin sehr gespannt, ob die Milchproduzenten auch im nächsten Jahr mit dem Goodwill unseres Parlaments rechnen können!

Kolumne im Bauernblatt, Nidwalden