In der letzten Kolumne schrieb ich über die schwierigen Zeiten, welche die Bauern in unserem Land durchleben. Ich forderte, dass die Politik längerfristiges Denken fördern sollte. Genau darum geht es mir auch heute, aber in Bezug auf unsere Altersvorsorge. Wir werden bei immer besserer Gesundheit älter und älter. Schön – aber können wir uns das auch leisten? Durch die demographische Entwicklung wird die Finanzierung der AHV immer schwieriger und die Vorlage, über die wir am 24.9. abstimmen werden, ist leider keine Lösung. Trotz Ablehnung von „AHVplus“ im letzten Jahr wird eine überladene Ausbauvorlage präsentiert, statt die Altersvorsorge nachhaltig auf eine stabile Basis zu stellen. Höhere Steuern und Lohnabzüge führen zu schwindender Kaufkraft und Wachstumseinbussen, was Bauern und Konsumenten gleichermassen betreffen wird. Zudem rüttelt die Vorlage an den Grundfesten unseres Generationenvertrags, der auf eine extreme Probe gestellt wird. Die berufliche Vorsorge wird geschwächt, die Eigenverantwortung zurückgestutzt. Jeder Bauer weiss, dass er zuerst säen muss, um ernten zu können. Bei der Altersvorsorge 2020 laufen wir jedoch Gefahr, minderwertiges Saatgut zu pflanzen, das zwar kurzfristig höhere Erträge verspricht, langfristig aber für einen dauerhaften Ernteausfall sorgen kann.
Kolumne im Bauernblatt, Nidwalden