Ich nutzte meine erste Session im Bundeshaus auch dazu, mich mit den Gepflogenheiten vertraut zu machen. Dazu gehört, dass das Schweizerische Zweikammersystem eine andere Art des Politisierens ermöglicht als etwa ein Landrat. Das zeigte die Budgetdebatte und der Kampf um die Direktzahlungen an unsere Bauern sehr anschaulich. Nachdem der Ständerat im Gegensatz zum Nationalrat zwei Wochen lang knapp auf der Linie des Bundesrats geblieben war, resultierte am Ende mit 23 zu 21 ein Ja zugunsten der Landwirte. Auch ich stimmte in der Schlussabstimmung zu – und dies nicht etwa, weil ich vom ehemaligen Präsidenten des Bauernverbandes NW in einem Leserbrief mit dem Titel „Sehr enttäuschend, dass Wicki gegen uns stimmte“ in der NNZ etwas voreilig angeprangert wurde. Die Differenzbereinigung zwischen den beiden Räten führt dazu, dass taktisch abgestimmt wird, da man weiss, dass die Vorlage nochmals traktandiert wird. Mit diesem Hintergedanken wollte ich sehen, ob die Opfersymmetrie gewahrt bleibt und wie hoch das Defizit im Voranschlag 2016 ausfallen wird. Mir war aber jederzeit klar, dass ich im Interesse meines Standes und der Nidwaldner Bauern stimmen werde.