„FRAGE NICHT, WAS DEIN LAND FÜR DICH TUN KANN, SONDERN WAS DU FÜR DEIN LAND TUN KANNST!“ (JOHN F. KENNEDY)

Was mich zur Bundesratskandidatur im letzten Herbst motiviert habe, wurde ich von der Redaktion des Zentralinfos gefragt. Dazu möchte ich kurz ausholen. Als Sohn einer Unternehmerfamilie bin ich mit politischen und unternehmerischen Fragestellungen aufgewachsen. Die Politik beschäftigt mich darum seit meiner Jugend und interessiert mich seit meiner Zeit am Gymnasium noch stärker. Damals erkannte ich, dass die Politik das Zusammenleben von uns Menschen bestimmt und das Umfeld prägt, in dem wir leben und arbeiten. Politik ist und war für mich nie etwas Abstraktes oder Theoretisches, sondern immer etwas ganz Konkretes, Praktisches und Gelebtes. Meine Motivation, Politik zu machen, liegt deshalb darin, unser Land, unseren Staat und unsere Gesellschaft so mitzugestalten, dass die Freiheit des Einzelnen geschützt ist und sich auch die Wirtschaft auf bestmögliche Art entfalten kann.

MIT GESTALTEN – MIT WIRKUNG!

Seit meinem Einstieg in die Politik und ins Berufsleben ist meine Motivation eigentlich immer dieselbe geblieben. Es entspricht meinem Temperament, dass ich nicht nur mitreden, sondern auch Verantwortung übernehmen, etwas bewegen und verbessern will! Ich bin nicht der Typ, der lamentiert oder jammert, viel lieber setze ich mich mit Herzblut für meine Überzeugungen ein und gestalte meine Umwelt aktiv mit. Es ist sicher hilfreich, dass ich gerne führe und Verantwortung übernehme, dass ich Herausforderungen mag – und dass ich gerne mit gutem Beispiel vorangehe. Ist dies nun Motivation oder Getriebenheit? Manchmal weiss ich es selbst nicht. Mit Sicherheit weiss ich aber, dass ich als Politiker wie auch als Unternehmer dazu beitragen möchte, dass die Schweiz Weltspitze bleibt. Darum wehre ich mich gegen Bevormundung und setze mich für möglichst grosse Freiheit ein, für eine liberale Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, für Unabhängigkeit und Föderalismus, für direkte Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

TROTZ NICHTWAHL MOTIVIERT FÜR DIE ZUKUNFT

Aus den genannten Gründen kandidierte ich für die Nachfolge von Bundesrat Schneider-Ammann, obwohl mir klar war, dass ich im eigentlichen „Frauenrennen“ kaum eine Chance haben werde. Dazu kam, dass ich der Meinung bin, dass die FDP nicht von den anderen Parteien eine Auswahl fordern darf, wenn sie diese nicht selbst auch bietet. Als überzeugter Befürworter des Wettbewerbs wollte ich konsequent sein und hinstehen, auch wenn dies nicht immer lustig und von Erfolg gekrönt sein mag. Wer nichts wagt, gewinnt nichts – dieser Maxime folge ich auch in schwierigen Momenten. Das Resultat der Bundesratswahlen ist bekannt. Bereue ich deswegen meine Kandidatur? Keineswegs, denn ich konnte trotz meinem Geschlechter-Malus und der Nichtwahl eine bereichernde Erfahrung machen. Ich darf auf spannende Hearings bei den Parteien und viele Gespräche zurückblicken, an welchen ich meine Haltungen und Werte darlegen konnte – und für die mir mehrfach Bundesratsfähigkeit attestiert wurde. Das wird mir und meiner politischen Arbeit zugutekommen und motiviert mich für die Zukunft!

Kolumne im „Zentralinfo“, Informationsmagazin der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz IHZ