Seit dem Sommer 2018 müssen unsere Rekruten früher als in den Jahren zuvor in die Sommer-Rekrutenschule einrücken, denn die Schweizer Armee hatte den Start der RS im Rahmen der Weiterentwicklung der Armee (WEA) auf die letzte Juniwoche vorverlegt. Der Grund: Die Militärdienstleistenden, die ein Studium absolvieren möchten, sollten den Semesterbeginn im Herbst nicht mehr verpassen wie früher. Nun sorgt diese vermeintliche Lösung andernorts für Unmut, denn der RS-Start steht im Konflikt mit den Lehrverträgen, die meistens erst Ende Juli enden. Dies soll nun korrigiert werden, indem die Armee mehr Rücksicht auf das Berufsbildungssystem nimmt. In der Frühlingssession stimmte der Ständerat gegen den Willen des Bundesrats einer Motion meines Obwaldner Kollegen Erich Ettlin zu, der den RS-Beginn wieder nach hinten verschieben möchte. Dafür gibt es viele Gründe, etwa dass ca. 80 Prozent der angehenden Rekruten einen Berufsbildungsabschluss machen oder dass die Stifte gegen Ende der Lehre am produktivsten sind. Wie aber sieht es aus, wenn der Lehrling nach absolvierter RS eine weiterführende Ausbildung beginnen möchte? Das Problem wird verlagert, denn ein späterer Start der Sommer-RS führt auch zu einem späteren Schluss, was wiederum nicht kompatibel wäre mit dem Studium und Weiterbildungen bei den Fachhochschulen, die im Herbst beginnen … Eine knifflige Aufgabe für den Bundesrat, der nun abklären muss, welche Verbesserungen möglich sind!

Kolumne im Bauernblatt, Nidwalden