Mit der sogenannten „Fair-Food-Initiative“ der Grünen Partei sollen (billige) Produkte aus industrieller Massenproduktion vom Schweizer Markt ferngehalten werden, mit jener zur „Ernährungssouveränität“ der Bauerngewerkschaft Uniterre ebenso. Unsere anspruchsvollen Umwelt- und Tierschutzstandards sollen auch für importierte Produkte gelten. Das tönt gut – einer Initiative für faire Produktion und Tierwohl, dem hat eigentlich niemand etwas entgegenzusetzen. Trotzdem erlitten beide Initiativen in der Frühlingssession des Ständerats deutlich Schiffbruch. Warum? In der Debatte verwiesen der Bundesrat und viele Ständeräte auf den neuen Verfassungsartikel zur Ernährungssicherheit, der erst im vergangenen September vom Schweizer Stimmvolk mit 79 Prozent klar angenommen wurde. Dieser nimmt wesentliche Elemente der Initiativen auf, etwa die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft. Dazu kommt, dass eine Umsetzung der Initiativen fast unmöglich ist, da wir dem Ausland nicht vorschreiben können, was es wie zu produzieren hat und zudem stehen beide Begehren im Widerspruch zu internationalem Handelsrecht. Nun wird das Schweizer Volk über die beiden Initiativen entscheiden können – und hoffentlich beim Einkaufen in Zukunft noch öfter die hochwertigen Produkte unserer Schweizer Bauern wählen!
Kolumne im Bauernblatt, Nidwalden