Obwohl es im Vorfeld noch ganz entspannt aussah und ich mir eine „normale“ Session erhoffte, machte Corona auch den eidgenössischen Räten wieder einen Strich durch die Rechnung – steigende Fallzahlen sorgten für Maskenpflicht, einen Plexiglaswald und eine komische Stimmung im Bundeshaus. Weil das Virus so vieles unvorhersehbar macht und auch der weitere Verlauf der Session noch unklar ist, während ich diese Zeilen verfasse, kommt meine Kolumne diesmal als Wunschkonzert ans Christkind daher. Von ihm wünsche ich mir

  • dass der Bundesrat erkennt, dass uns Covid noch Jahre begleiten wird und einen zukunftsgerichteteren, mutigeren Umgang damit entwickelt.
  • dass die in unserem Land verordneten Corona-Massnahmen nicht immer mit jenen in den Nachbarländern verglichen und dadurch legitimiert werden: Es bringt nichts, das Schlechte mit dem noch Schlechteren zu vergleichen!
  • dass der Nationalrat dem überraschenden Entscheid des Ständerats folgen und das Gentechnik-Moratorium aufweichen wird, damit in Zukunft resistentere Pflanzen gezüchtet werden können – vermutlich ein frommer Wunsch, sofern die Bauern nicht ihren Verbandspräsidenten davon überzeugen.
  • dass die Schweizer Wirtschaft den Steilpass nutzt, den ihr das Parlament mit der Annahme des Bundesgesetzes „Unterirdischer Gütertransport“ zugespielt hat und die Zukunftsvision Cargo Sous Terrain zügig vorantreibt.
  • dass meine Motionen in der letzten Sessionswoche angenommen werden. Eine beauftragt den Bundesrat, einen Vorschlag zur Revision des Arbeitsrechts vorzulegen, damit Homeoffice rechtlich dem Status quo angepasst wird und hindernisfrei praktiziert werden kann, ohne dass Arbeitgeber mit einem Bein im Gefängnis stehen. Die zweite Motion fordert, dass die verfassungsmässige Unschuldsvermutung auch beim Kartellgesetz angewendet wird.
  • dass unsere Gesellschaft nicht weiter gespalten wird, sondern mit gegenseitigem Respekt, mit Solidarität, Durchhaltewillen und Optimismus zur gehabten, für eine erfolgreiche Schweiz unverzichtbaren Einigkeit zurückfindet.

Nun hoffe ich natürlich, geschätzte Leserinnen und Leser, dass das Christkind meine, aber auch Ihre Wünsche erfüllt. Ich wünsche Ihnen friedliche Festtage und einen super Rutsch in ein 2022, in dem wir Corona endlich in den Griff bekommen – bleiben Sie gesund!

Kolumne Nidwaldner Zeitung