Das Highlight der Frühlingssession der eidgenössischen Räte war unbestritten die Wahl eines neuen Bundesrats. Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister, den ich von regelmässigen Zentralschweizer Parlamentariertreffen kenne, stieg als klarer Aussenseiter ins Bundesratsrennen. Er verkaufte sich jedoch ausgezeichnet, führte einen klugen Wahlkampf – und bereits am Vorabend der Wahl zeichnete sich ab, dass er sich gegen Markus Ritter, den viel bekannteren Präsidenten des Bauernverbands, durchsetzen könnte.

Mit Martin Pfisters Wahl hat die Schweiz nicht nur einen neuen Verteidigungsminister, auch die Zentralschweiz ist nach 22 Jahren endlich wieder in unserer Landesregierung vertreten. Ein Grund zur Freude, denn ein Bundesrat aus der Innerschweiz hat naturgemäss ein anderes Verständnis für die Probleme und Bedürfnisse unseres Lebensraums – etwa bei zukunftsgerichteten Infrastrukturprojekten wie dem Durchgangsbahnhof Luzern oder dem Tunnel Hergiswil. Aber auch bei Fragen rund um den Flugplatz Buochs, der – gemäss der laufenden öffentlichen Mitwirkung zum Sachplan Militär – wieder für Trainingsflüge unserer Luftwaffe genutzt werden soll. Zudem finde ich es positiv, dass mit Martin Pfister ein Vertreter eines NFA-Geberkantons im Bundesrat Einsitz nimmt, der die Sichtweise Nidwaldens aus eigener Erfahrung kennt.

Es ist Martin Pfister zu wünschen, dass er mit seiner klaren, aber umgänglichen und konzilianten Art einen integrierenden Einfluss auf unsere Landesregierung hat. Im VBS besteht vielerorts akuter Handlungsbedarf, nach dem Hüst und Hott der letzten Jahre ist eine gesamtheitliche Strategie für die Schweizer Sicherheitspolitik überfällig – und dafür muss der neue Verteidigungsminister schnell und verbindlich Mehrheiten schaffen, zuallererst im Bundesrat. Nur wenn er diesen, das Parlament und falls nötig auch die Bevölkerung überzeugen kann, findet das jahrelange Trauerspiel um die Aufrüstung unserer Armee, um ihre Finanzierung und die Einbettung in eine europäische Sicherheitsarchitektur ein Ende. Dafür wünsche ich Martin Pfister viel Durchsetzungskraft und Glück!

Kolumne in der Nidwaldner Zeitung“Stimme aus Bern“