Sehr geehrte Mitglieder der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz

Sehr geehrte Regierungsräte und Behördenvertreter

Geschätzte Gastgeber der Pilatus Flugzeugwerke AG, lieber Osci, lieber Markus

Sehr geehrte Damen und Herren

Liebe Gäste

Im Namen der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz begrüsse ich Sie herzlich zur Generalversammlung. Meine Freude ist dreifacher Natur:

  • Erstens, dass Sie so zahlreich den Weg zu den Pilatus FW nach Stans gefunden haben!
  • Zweitens, dass wir hier in dieser wunderbaren neuen Halle der Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans abhalten dürfen, wo schon bald die Montage der neuen PC-24 in Angriff genommen wird – dieses grossartige Zukunftsprojekt des grössten Arbeitgebers in meinem Heimatkanton
  • Drittens, dass es uns in diesem Jahr gelungen ist, mit Osci Schwenk einen herausragenden Unternehmer mit Visionen und Durchschlagskraft als Referenten zu gewinnen. Wir dürfen uns auf ein mitreissendes und originelles Referat freuen, wie ich Ihnen aus Erfahrung versprechen kann.

Wie bereits am Neujahrsapéro angekündigt, wird diese GV heute meine letzte als Präsident der IHZ sein – lassen Sie mich darum an dieser Stelle kurz zurückblicken auf die vergangenen sieben Jahre, die ich der IHZ vorstehen durfte.

Im Mai 2010 durfte ich an der GV der Zentralschweizer Handelskammer das Zepter von meinem Vorgänger, Dr. Werner Steinegger, übernehmen. Bereits in meinem ersten Jahr als Präsident konnten wir den Zusammenschluss mit der Luzerner Industrie Vereinigung in die Wege leiten, sodass im Mai 2011 an der ausserordentlichen GV die neue Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz aus der Taufe gehoben werden konnte.

Da haben sich Zwei gefunden, die perfekt zusammen passten, das darf ich heute aus zeitlicher Distanz mit Genugtuung festhalten! Zusammen mit der Luzerner Industrie Vereinigung wollten wir als neu formierte IHZ geeinter, stärker und wahrnehmbarer als DIE Zentralschweizer Wirtschaftsorganisation auftreten. Wir wollten mit EINER Stimme im politischen Prozess für möglichst optimale Rahmenbedingungen der Zentralschweizer Industrie- und Dienstleistungsunternehmen kämpfen und aus dieser stärkeren Position die wirtschaftspolitische Agenda in unserer Region mitbestimmen.

Konnten wir diese Ziele in den vergangenen sieben Jahren erreichen und die IHZ stärker und wahrnehmbarer positionieren? Ich denke schon, die IHZ ist heute sehr gut aufgestellt, sie hat an Profil gewonnen und ihre Stimme wird gehört – ja, die IHZ kann Einfluss nehmen auf die Wirtschaftspolitik in den Zentralschweizer Kantonen. Dazu haben sicher auch folgende Massnahmen beigetragen:

Es war unser Ziel, dass die IHZ in jedem Quartal einen grösseren öffentlichen Anlass durchführt und so regelmässig verstärkt präsent ist. Der beliebte Neujahrsapéro wurde schon von der Handelskammer erfolgreich eingeführt. Daran gab es also wenig zu ändern – ebenso wenig an der Vergabe des „Innovationspreises“, der schon vor 2010 jeweils im letzten Quartal des Jahres vergeben wurde und den medialen Fokus auf herausragende Unternehmen aus unserer Region legte. Der Preis hat in den letzten Jahren zusätzlich an Bedeutung gewonnen und inzwischen bewerben sich auch grosse und traditionelle Unternehmen dafür. Die GV im zweiten Quartal hingegen war eher am Abserbeln. Durch die Einladung von herausragenden Referenten und Persönlichkeiten mit grosser Strahlkraft konnten wir ihre Attraktivität stark verbessern. Seitdem wir Gäste wie Peter Brabeck, Thomas Jordan, Konrad Hummler, Veit Dengler, Rolf Wehrli oder Andreas Meyer für einen Auftritt an unserem Anlass gewinnen konnten, durften wir immer 200 bis 250 Gäste an unseren Generalversammlungen begrüssen. Und unser heutiger Referent, Oscar Schwenk, beschert uns sogar einen neuen Teilnehmerrekord! Eine erfreuliche Entwicklung! Auch der Entscheid, dass wir die GV alternierend in verschiedenen Regionen durchführen, war sicher richtig, wie wir am Mitgliederzuwachs in allen IHZ-Kantonen sehen können.

Vor meiner Amtszeit als Präsident war die IHZ im dritten Quartal nicht regelmässig präsent. Seit 2011 führen wir nun in dieser Jahreszeit auf dem Pilatus das „Wirtschaftsforum Zentralschweiz“ durch, das seit seiner Lancierung ein Grosserfolg ist – und das sowohl bezüglich Themen wie auch bei den Referenten immer hervorragend besetzt ist. Unsere Mitglieder kommen in Scharen und inzwischen ist es fast schwieriger, ein Ticket für unser Wirtschaftsforum zu ergattern als für ein Konzert der Rolling Stones. Eine höchst erfreuliche Erfolgsgeschichte!

Mit gesundem Menschenverstand und gezielten, cleveren Massnahmen konnten wir also bewirken, dass die IHZ nach aussen wahrnehmbarer und nach innen attraktiver geworden ist – dazu beigetragen haben auch verschiedene Podiumsdiskussionen im Vorfeld von wichtigen Abstimmungen, wo wir immer wieder wichtige Opinion Leaders und oft auch Bundesräte oder gar -präsidentinnen willkommen heissen durften.

Ich habe Ihnen, geschätzte Anwesende, an unseren Anlässen wiederholt gepredigt, dass wir zusammenrücken und uns engagiert einbringen müssen, um etwas zu erreichen. Und ich stelle mit Freude fest, dass uns dies recht gut gelungen ist und unsere Organisation inzwischen von vielen als verschworene Einheit wahrgenommen wird. Zusammen mit den regelmässig stattfindenden Veranstaltungen erzielen wir heute eine starke Wirkung nach aussen. Darum konnten wir unsere Mitgliederbasis wie auch den finanziellen Erfolg der IHZ in den vergangenen sieben Jahren stark ausbauen und ich darf meinem Nachfolger eine sehr gut aufgestellte, bestens funktionierende und erfolgreiche Organisation übergeben.

An dieser Stelle ist es mir ein grosses Anliegen, allen zu danken, die mich unterstützt und viel zu diesen Erfolgen beigetragen haben. Ich danke den vielen engagierten Vorstandsmitgliedern, die mit mir immer am gleichen Strick gezogen und die mich getragen haben. Ich bedanke mich bei Felix Howald, der die Geschäftsstelle sehr geschickt und umsichtig leitet. Und ich danke dem ganzen Team der IHZ-Geschäftsstelle, das grossartige Arbeit leistet und auf das ich mich immer verlassen durfte – MERCI VIELMALS.

Wie geht es nun weiter mit der IHZ, geschätzte Anwesende, welche Herausforderungen stehen als nächstes an? Der Ausschuss der IHZ hat sich Anfang Mai zusammen mit dem designierten Präsidenten, Vorstandsmitgliedern und MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle zu einem Kick-Off für den anstehenden Strategieentwicklungsprozess getroffen. Wir schauten auf die vergangenen Jahre zurück, analysierten Stärken und Schwächen der IHZ, die Potenziale, Chancen und Gefahren. Wir diskutierten über Vision, Mission und Leitbild unserer Organisation. Und wir prüften, welche Entwicklungen und Herausforderungen wir antizipieren müssen und wie die Strategie angepasst werden muss, damit wir auch in Zukunft erfolgreich sind. Während der Sommerpause wird dann sowohl Leitbild als auch Auftrag der IHZ überarbeitet und ein entsprechender Massnahmenplan bis 2022 erarbeitet, damit der Vorstand dann an seiner Augustsitzung darüber beraten und beschliessen kann. Selbstverständlich werden wir Sie, geschätzte IHZ-Mitglieder, danach über die geplanten Neuerungen und Massnahmen informieren.

Es gibt viel zu tun und Ihr Engagement ist weiterhin gefordert, geschätzte Damen und Herren. Gemäss dem Bund soll der Luzerner Durchgangsbahnhof jetzt auf einmal 3,34 Milliarden Franken kosten. Angesichts des engen Kostenrahmens und den vielen Projektwünschen erscheinen unsere Chancen nur noch minim und das Projekt steht auf dem Prüfstand. Lassen wir uns aber nicht von den Zahlenspielereien des BAV irritieren oder gar entmutigen – im Gegenteil! Kämpfen wir weiter geeint und mit Nachdruck für die Interessen der Zentralschweiz und den Durchgangsbahnhof, sonst stehen wir im Vergleich mit den Megaprojekten aus der Westschweiz und Zürich sehr schnell auf dem Abstellgleis.

Auch andernorts sind wir in der Zentralschweiz gefordert – der Kanton Luzern etwa steht noch immer ohne Budget da und muss Millionen sparen. Im Kanton Nidwalden geht das volkswirtschaftlich wichtige Flugplatz – Projekt auf die Zielgerade. Es ist zu hoffen, dass das Parlament und die Bevölkerung die existenzielle Bedeutung eines modernen Flugplatzes erkennen, der den zivilen und operationellen sicherheitstechnischen Anforderungen genügt und selbsttragend betrieben werden kann. Im Kanton Uri ist die Verbesserung der Bahn-Infrastruktur aktuell ein heisses Thema. Schon bald werden die Urnerinnen und Urner über den Ausbau des Bahnhofs Altdorf zum Kantonsbahnhof und den dafür notwendigen Kantonsbeitrag in der Höhe von 10,8 Millionen entscheiden, ohne den keine NEAT-Anbindung möglich sein wird. Das Projekt ist für den ÖV im Kanton Uri von überragender Bedeutung.

Auch auf nationaler Ebene stehen grosse Herausforderungen an – so ist das Problem der Unternehmenssteuerreform nach dem Nein zur USRIII im Februar immer noch nicht gelöst. Ein eminent wichtiges Geschäft, damit wir unsere Standortattraktivität behalten können! Das Abstimmungsresultat vom Februar darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Reform zwingend notwendig ist. Die Unternehmen in unserem Land müssen Gewissheit haben, dass ihre Besteuerung international akzeptiert wird. Mit der Steuervorlage 17 versucht nun unser Parlament mit Rücksicht auf die unterschiedlichen Ausgangslagen in den Kantonen eine international akzeptierte und wettbewerbsfähige Vorlage ausarbeiten, die auch von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern in unserem Land gutgeheissen wird.

Ein weiterer umstrittener Brennpunkt betrifft die Reform der Altersvorsorge 2020, zu welcher der IHZ-Vorstand heute die Nein-Parole beschlossen hat. Das Parlament hat leider einen Ausbau der AHV beschlossen, der diese mittelfristig ruinieren wird. Unser Bestreben muss es sein, die AHV langfristig auf finanziell solide Beine zu stellen und den Generationenvertrag auch in Zukunft aufrechtzuerhalten. Die Reform, die diesen Namen nicht verdient, ist entschieden abzulehnen!

Werte Damen und Herren, ich möchte Sie ein letztes Mal als Präsident der IHZ aufrufen und ermuntern, Ihr Wissen und Ihre Erfahrung in die politische Diskussion einzubringen. Denn wenn wir uns nicht engagieren, dann werden die Gesetze von den anderen gemacht und müssen uns dann nicht wundern, wenn sie nicht in unserem Sinne daherkommen. Wenn wir unternehmerfreundliche Gesetze wollen, dann muss unsere Stimme gehört werden! Egal ob lokal, kantonal oder regional. Unsere Parlamente und Regierungen brauchen Führungskräfte aus der Wirtschaft, Ihre Erfahrungen und Ihr Wissen. Und wenn Sie keine Zeit für ein politisches Mandat haben, dann bringen Sie sich bei der IHZ ein und verhelfen Sie unserer Organisation zu noch mehr Schlagkraft und Einfluss!

Die Zukunft beginnt immer heute, geschätzte Mitglieder und Gäste! Packen wir Sie an, gestalten wir sie mit – und engagieren wir uns weiterhin. Proaktiv und umsichtig. Die Zukunft beginnt bekanntlich jetzt und darum schreiten wir zu den Traktanden der diesjährigen GV der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz.