Als in der letzten Session über die Walliser Standesinitiative debattiert wurde, welche die Wölfe in der Schweiz zum Abschuss freigeben wollten, war vielerorts lautes Geheul zu vernehmen. Machen wir uns kurz auf eine Spurensuche: Bereits 2014 wurde im Ständerat der Motion von Stefan Engler zugestimmt, die den Schutz des Wolfes lockern und Interessen von Landwirtschaft, Jagd, öffentlicher Sicherheit und Tourismus höher gewichten will. Die Ausarbeitung des Gesetzes, welches ermöglicht, dass Wölfe in einem bestimmten Gebiet während einer bestimmten Zeit gejagt werden können, ist in der Endphase. In der Vernehmlassung wurde der Vorschlag von Kantonen, Jagdorganisationen, Züchtern und Umweltorganisationen unterstützt. Warum sollte ich also einer Abschussfreigabe zustimmen, wenn seit zwei Jahren an einem ausgewogenen und breit abgestützten Gesetz gearbeitet wird? Soll ich eine Art „Durchsetzungsinitiative“ gegen den Wolf unterstützen, bloss weil sich die Verwaltung viel Zeit liess? Ich entschied mich dagegen und gebe dem differenzierten Vorschlag auf die Motion Engler eine Chance. Merke: Wer für den Wolf stimmte, der ist eher schlau – und nicht gleich für die Füchse!

Kolumne im Bauernblatt, Nidwalden