Mal ganz ehrlich – versenden Sie heute noch ebenso viele Briefe wie im Jahr 2000? Erledigen Sie nicht auch einen grösseren Teil Ihrer Korrespondenz günstiger und schneller über elektronische Medien? Die Zeiten haben sich geändert… Als in den vergangenen Sommermonaten stückweise massive Abbau- und Schliessungspläne unseres Poststellennetzes publik wurden, die viele Gemeinden und Städte betreffen, ging ein (medialer) Aufschrei durch unser Land. Auch in Nidwalden! Wobei ich feststellen darf, dass zwar auch in unserem Kanton über die geplante Ausdünnung gemotzt wird, aber der gesunde Menschenverstand weiterhin dominiert.

 

Anlässlich der Debatte vom 26. September im Ständerat zeigte Post-Ministerin Doris Leuthard auf, dass die Post zwar mit enormen Erwartungen konfrontiert sei, mit den Poststellen aber schon heute 200 Millionen pro Jahr verliere – und wenn man beim heutigen Bestand bleibe, dann würden es bald 300 oder 400 Millionen sein. Bundesrätin Leuthard verwies auf eine bereits bestehende Arbeitsgruppe, die Lösungen aufzeigen solle.

 

Trotzdem nahm der Ständerat mit 31 zu fünf Stimmen eine Motion an, die verlangt, dass das Poststellennetz in Zukunft anhand transparenter Kriterien geplant oder restrukturiert wird. Der Bundesrat wurde beauftragt, von der Post ein entsprechendes Konzept einzufordern. Darin soll auch auf besondere regionale Bedürfnisse Rücksicht genommen werden. Dieses Ziel soll mit einer Anpassung der Service-public-Kriterien in der Postgesetzgebung errreicht werden. Der Ständerat erwartet die entsprechenden Vorschläge innerhalb eines Jahres.